Technikglaube und Männlichkeit
Vortrag von Fredy Spring*

Schnelle Autos und starke Motoren, womöglich noch mit einer zum Accessoire degradierten Frau, sind die Klassiker unter den Bildern zu traditioneller Männlichkeit und mechanischer Technik. Bildliche Darstellungen von neuen virtuellen Welten zeigen demgegenüber gerne Figuren, deren Geschlecht gemessen an traditionellen Geschlechterbildern uneindeutig wirkt. In diesen Cyberwelten spielt Geschlecht offenbar keine wesentliche Rolle oder wird als etwas frei Designbares vorgestellt. Wagemutig angekündigte Superintelligenz und Mind Uploading – das Hochladen von Gehirnstrukturen auf einen Rechner – sind befreit von Körpern, denen der allzu irdische Makel eines Geschlechts anhaftet.

An diesem uni von unten-Abend wollen wir der Frage nachgehen, ob solche futuristischen Vorstellungen und Ideen tatsächlich so geschlechtsneutral sind, wie es ihre Selbstdarstellung oft vermuten lässt.

*Fredy Spring lebt in Basel und befasst sich mit Geschlechter- und Gesellschaftstheorie aus einer philosophischen Sicht. Seine Brötchen verdient er mit Softwareentwicklung und Datenmanagement.