"Intermittants - prekäre Kulturschaffende in Frankreich zwischen prekärer Lohnarbeit und Erwerbsl." mit Michel Poittevin Sud Culture und Willi Hajek AK Geschichte sozialer Bewegungen ost west.
Eine der wichtigsten sozialen Bewegungen im letzten Jahr in Frankreich war sicherlich die langandauernde Streik- und Boykottbewegung der prekären Kulturschaffenden. Angetreten unter der Parole "was wir für uns verteidigen, verteidigen wir für alle", versuchen sie ihre Lebens- und Arbeitsweise der ständig unterbrochenen, diskontinuierlichen Lohnarbeit zu verteidigen. Einerseits haben sie ihre prekäre Lohnarbeit bei Vorführungen auf Festivals, in Theatern und Opern, ihre kleinen und grossen kulturellen Events wie zum Beispiel die Festivals im Sommer 2014 in Avignon, Montpellier und anderswo, aber gleichzeitig haben sie ihre Vorbereitungszeiten, ihre schöpferischen Pausen, die nicht durch einen Lohnarbeitsvertrag abgesichert werden. Die Regelungen der Sozialversicherung garantieren Ihnen einen solidarischen Ausgleich. Die Regierungen versuchen seit 2003 mit dem Verweis auf die Spardiktate der EU einschneidende Verschlechterungen für den Lebensalltag der prekären Kulturschaffenden durchzusetzen. Diese aber setzen sich mit viel Fantasie und direkten überraschenden Aktionen zur Wehr.