Saturday, 17 November
Buchvorstellung und Diskussion: Parole chiare / Klare Worte
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Buchvorstellung und Diskussion:
Parole chiare / Klare Worte
Samstag 17. November 16:00 Uhr
„In den Vereinigten Staaten, zwischen 1914 und 1920, entfesselte sich die grösste bewaffnete revolutionäre Offensive des 20. Jahrhunderts gegen die Regierungs-, Justiz-, Religions-, Industrie- und Finanzeinrichtungen des grössten kapitalistischen Landes des Planeten, bewirkt von einer Handvoll italienischer Anarchisten, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts dahin immigrierten. Und eben aus ihren Reihen kamen Nicola Sacco und Bartolomeo Vanzetti, berühmt geworden wegen ihrer Hinrichtung auf dem elektrischen Stuhl im Jahr 1927, als Abschluss eines Justizfalles, der überall auf der Welt Furore gemacht hat. Weshalb sind diese Ereignisse so lange unbekannt geblieben und erst seit Kurzem wieder aufgedeckt worden?
Weil, „wenn die Anarchisten die Geschichte nicht machen, machen sie ihre Feinde.“ So sind die direkten Aktionen dieser subversiven Migranten, ein sehr schlechtes Exempel für die Nachwelt bildend, in die Hände jener gefallen, die alles Interesse daran hatten, sie beizulegen, zu verbergen und zu verleumden. Gegen den politischen Realismus, griffen sie trotz ihrer geringen Zahl jede Autorität an. Gegen die hoffnungslose Ohnmacht, fanden sie sich nicht mit dem Mangel an Mitteln ab, sondern strengten sie sich an, ihn zu überwinden. Gegen den illusorischen Idealismus, zögerten sie nicht, Blut zu vergiessen. Gegen die strategischen Kompromisse, verkauften sie nicht ihre Träume. Gegen jeden Gemeinplatz, stellten sie die Freiheit des Individuums nicht der Notwendigkeit des Zusammenschlusses entgegen. Hier verschmelzen die Liebe
für die Freiheit und der Hass auf die Macht in einer wahren Lebensethik, auf dass jene Korrepsondenz von Traum und Realität, von Liebe und Revolte, von Küssen und Dynamit stattfindet, welche den „guten Krieg“ jener italienischen Anarchisten charakterisierte.
Dieses Buch versucht, die Ereignisse zurückzuverfolgen durch ihre klaren Worte, um der glühendsten Vergangenheit die institutionelle Uniform abzureissen, welche die historiographische Akademie ihr aufgenäht hat, um endlich eine Geschichte ins Leben zu rufen, die weder Autorität noch Gehorsam kennt.“
Nach einer kurzen Präsentation des hier beschriebenen Buches Parole chiare. La ‘buona guerra’ degli anarchici italiani immigrati negli Stati Uniti (1914-1920), [edizioni Gratis] wollen wir, ausgehend vom Inhalt des Buches, über gegenwärtige Problematiken in der anarchistischen Bewegung diskutieren. Das Buch ist auf Italienisch und auf Französisch im Fermento erhältlich.
Date & Time:
Category:
- discussion/presentation
Price:
- free