Sonntag, 3. Juli: THEMROC

Spielfilm von Claude Faraldo, 1973, 110 Minuten, Grunz

Freiluftkino auf dem Dach des Bläsiring 86.

Eines Tages hat der Arbeiter Themroc die Nase voll vom monotonen Alltag: Er verweigert die gutbürgerliche Ordnung, nagelt die Wohnungstür zu und bricht die Wand zur Straße auf! Themroc mutiert zum Höhlenmenschen und genießt ungeniert das unzivile freie Leben. Seine Nachbarn sind schockiert, doch plötzlich ergreift eine Woge der Begeisterung die ganze Stadt – die Menschen wollen frei sein! Die autoritäre Staatsmacht muss der Anarchie natürlich Einhalt gebieten, aber Themroc eröffnet nun Jagd auf die Polizisten, um sie zu essen. (www.moviepilot.de)

Filmkritik: „Themroc ist Alpha und Omega des Trockennasenaffen. All die Ideale, Pläne und Ziele werden zerschmettert durch die ureigenen Triebe.Zähmung und Konditionierung scheitern hier kläglich. Jetzt heißt es "rock them`! Aber Vorsicht: dies ist kein Film mehr, sondern ein Schlag in die Fresse (wer Fight Club für kritisch hält, hat Themroc nicht erlebt).“

Trailer: https://vimeo.com/48716118

Gespickt mit witzigen Einfällen und schwarzen Humor schafft der Film eine absurde einzigartig einmalige Gesellschaftssatire. Es wird nicht gesprochen sondern gehustet, geknurrt, gebellt und gegrunzt – das urzeitliche Wilde, Barbarische kommt zum Vorschein. In diesem Filmexperiment wird ein scheinbar unaufhaltsam barer „Anarchie ist machbar Herr Nachbar“ gelebt. Welche Werte leben wir und inwiefern schränkt Staatsgewalt und Tränengas unser Treiben und Lebensvorstellungen ein? Sind wir der „Obrigkeit“ machtlos ausgeliefert und müssen wir die gesellschaftlichen Konventionen widerstandslos akzeptieren? Oder können wir uns von den bürgerlichen Normen entledigen und für neue Werte einstehen? Leben wir heute in einem Chaos der Kultiviertheit und sollten zu (anarchistischen) Urzuständen zurückkehren?