"Der lange Jammer"
"Ein Film, mit dem Max D. Willutzki und Bewohner des Märkischen Viertels von Berlin in einer Mischung aus Dokumentar- und Spielfilm die mühselige Arbeit der Solidarisierung von Mietern schildern, deren Vereinzelung in den überdimensionierten Komplexen des sozialen Wohnungsbaus geradezu einbetoniert ist. Der Film hütet sich vor revolutionärem Utopismus, die Revolution ist in ihm allenfalls in der Eisler nachempfundenen Musik enthalten. Sein Optimismus ist der einer praktischen Vernunft, und genau die ist es, die mit ästhetischer Vernunft einhergeht: aus den didaktischen Zeigefingerfilmen früherer Jahre ist hier ein Spielfilm geworden, der trotz mancher Schwächen, die die Schwächen eines allzu schmalen Produktionsetats sein mögen, professionell hinreißend inszenierte Szenen enthält, die jedem Kommerzfilm zur Ehre gereichen würden und die zur Identifikation einladen, und das heißt zum Nachmachen." Die Zeit. Eintritt: 4-6 EUR.