Selbstbestimmt und solidarisch durch die Pandemie Corona ist das Virus – der Kapitalismus ist die Krise

Donnerstag, 28 Januar

Selbstbestimmt und solidarisch durch die Pandemie Corona ist das Virus – der Kapitalismus ist die Krise

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Liebe Genoss_innen, Freund_innen, Mitstreiter_innen,

wir möchten euch zu folgender Kundgebung einladen:


Kundgebung am Donnerstag, den 28.1., um 16 Uhr am Dachauplatz

Selbstbestimmt und solidarisch durch die Pandemie
Corona ist das Virus – der Kapitalismus ist die Krise

Mit Redebeiträgen von dem Verein demokratischer Ärztinnen und Ärzte (vdää), Bündnis gegen Abschiebelager (BgA), Eben.Widerspruch, SOFA + Donaustrudel, der Gastronomie und der anarchistischen Gruppe (ANA).

In Anbetracht der Situation bezüglich der Corona Maßnahmen halten wir als ANA – anarchistische Gruppe Regensburg – es für unerlässlich, die Bestimmungen des Infektionsschutzgesetzes zu kritisieren und ihre repressiven Auswirkungen zu benennen und inhaltlich anzugreifen. Wenn zum Beispiel inmitten der 2. Welle mit hohen Infektionszahlen und sehr vielen Covid-Patient*innen auf Intensiv- und Allgemeinstationen Krankenhäuser wegen ihrer angeblichen Nichtwirtschaftlichkeit geschlossen werden und in den bestehenden Häusern Mediziner*innen und Pflegepersonal bis zur absoluten Erschöpfung ihrer körperlichen Verfassung arbeiten müssen, dann ist klar, dass hier sehr viel schief läuft.

Dabei distanzieren wir uns bei unserer Kundgebung klar von allen Coronaleugner*innen und Querdenken! Im Gegensatz zu ihrem als Kritik getarntem Egoismus basiert unsere Kritik auf einer Analyse der herrschenden Verhältnisse. Unsere Kritik ist strukturell und braucht keine Verschwörungsmythen – und richtet sich auch gegen jede Form von Diskriminierung. Wir setzen auf höchsten Schutz und verantwortungsvolles solidarisches Handeln. Genau dies vermissen wir aber bei den staatlichen Maßnahmen: Während das öffentliche Leben weitestgehend herunter gefahren wird, werden Arbeitsschutzbestimmungen gelockert, um die kapitalistische Lohnmaschinerie weiterhin zu maximieren. Dort, wo sich Menschen zuhauf anstecken, in den Betrieben und Geflüchtenunterkünften, ist es für Parteien aller Couleur nicht mal eine Erwähnung wert, das Ansteckungsrisiko durch Kontaktbeschränkungen gesetzlich zu minimieren. Der immer heftigere pandemische Ausbruch wird bundeseinheitlich auf private Aktivitäten reduziert. Tägliche Lohnarbeit, der Weg zur Arbeit sowie Privatisierung und das Kaputtsparen im Gesundheitswesen spielen dagegen überhaupt keine Rolle.
Uns hingegen predigt Ministerpräsident Söder Einheit und Ruhe, Ausgangssperre und vorbildliches Verhalten in unserer Freizeit, während wir uns auf dem Weg zur Arbeit in volle Busse quetschen müssen und sich Schüler*innen nicht mal mehr auf ein einfaches Software Programm zum Lernen im Homeschooling verlassen können. Stattdessen wird bundesweit in eine App investiert, die mehr zur Strafverfolgung und Kontrolle genutzt werden kann, anstatt eine sinnvolle Infektionskette zu belegen.

Für die Vertreter*innen des Kapitals reicht es, wenn sich die arbeitende Klasse auf einem gerade so arbeitsfähigem Niveau hält. Gerade genug, um an uns zu verdienen. Dabei hat die Regierung auch die Zeit bis zur 2. Welle nicht genutzt, um die Rechte derer, die besonders vulnerabel sind, zu stärken: alte Menschen, Pflegebedürftige, Kinder und Jugendliche, arme Menschen, Geflüchtete, aber auch Menschen, die einfach nur einsam sind… werden weder bedacht geschweige denn befragt, was für sie wichtig wäre, gut und sicher durch diese schwierige Zeit zu kommen.

Ebenso werden still und klammheimlich weiterhin Zwangsräumungen durchgeführt, während sich einige aufgrund verlorener Jobs oder Kurzarbeit nicht mal mehr die Miete leisten können. Obdachlose werden wie gewohnt an gesellschaftlicher Partizipation gehindert und damit willentlich einer tödlichen Infektion ausgesetzt, die Frauennotruftelefone stehen nicht mehr still, die Selbstmordrate steigt und die Alkoholabhängigkeit nimmt in enormen Maße zu. Große Betriebe werden ohne jegliche Bedingungen unterstützt während es in keinem Coronahilfspaket auftaucht gezielte armutspolitische Maßnahmen gibt.
All dies könnten wir weitestgehend verhindern, in dem wir regional als auch global weltweit kollektiv handeln und wirtschaften, anstatt die profitorientierte gesellschaftliche Ordnung zu tolerieren und mitzutragen.

Denn Corona ist das Virus, aber der Kapitalismus ist die Krise!

Datum & Zeit: 

Donnerstag, 28 Januar, 2021 - 16:00

Kategorie: 

  • Aktion/Protest/Camp
  • Diskussion/Vortrag

Preis: 

  • umsonst

Anarchistische Gruppe Regensburg

Kategorien: 

  • Aktion/Protest/Camp / Kurs/Workshop / Diskussion/Vortrag / Film / Essen / Treffen