Seit Jahrzehnten feiert die politische Rechte Erfolge mit ihrer fortlaufende Entmenschlichungskampagne gegen Personen mit Fluchterfahrung. Ihre entwürdigende Sprache hat Eingang in die mediale Öffentlichkeit gefunden und beförderte/befördert die laufende Entrechtung geflüchteter Menschen. Gegen ihre unmenschlichen Parolen braucht es eine menschliche Gegenöffentlichkeit. Für den 05. Juli 2018 ruft Solinetz Luzern auf zur Demonstration für mehr Rechte für geflüchtete Menschen.

Donnerstag, 05. Juli 2018

Besammlung: 17.00 Uhr, Mühlenplatz Luzern

Start der Demo: 18.30 Uhr

Unsere Solidarität gilt geflüchteten Menschen auf der ganzen Welt und ganz konkret bei uns in der Zentralschweiz und im Kanton Luzern. Gemeinsam mit den betroffenen Männern, Frauen und Kindern, die in Luzern Zuflucht suchen, fordern wir mehr Rechte für Menschen mit Fluchterfahrung. Auch im Kanton Luzern erleben Menschen vielfältige Formen der Benachteiligung aufgrund ihres Aufenthaltsstatus. Asylsuchende und vorläufig aufgenommene Menschen erhalten weniger als die Hälfte der Sozialhilfe, die in der Schweiz als Existenzminimum festgelegt wurde. Menschen mit F-Ausweis werden Stipendien für eine Ausbildung verwehrt, so dass sie vielfach unter prekären Anstellungsbedingungen arbeiten müssen, oder zur Schwarzarbeit gezwungen sind. Menschen ohne gültige Aufenthaltsbewilligung werden regelmässig in Haft genommen, obwohl sie nicht in ihre Heimat zurückkehren können. Menschen mit N-Ausweis werden aktiv an der Integration gehindert. Ausländische Diplome werden erst nach der Überwindung hoher bürokratischer Hürden und teuren Verfahren anerkannt. Im öffentlichen Raum werden Personengruppen, die aufgrund ihrer äusseren Erscheinung als „Fremd“ eingestuft werden, regelmässige Ziele von Personenkontrollen. Die Einteilung von Menschen nach Kategorien ist unmenschlich. Ihr Menschsein hinter ihren Aufenthaltsstatus zurückzusetzen ist unmenschlich. Wir möchten durch unsere gemeinsame Demo Politik und Bevölkerung dazu bewegen, sich für die Gleichwertigkeit aller Menschen einzusetzen. Wir wollen erreichen, dass alle geflüchteten Menschen in der Schweiz ein würdevolles Leben führen können.

Deshalb fordern wir…

- NothilfebezügerInnen, die nicht in ihre Heimat zurückkehren können, müssen eine vorläufige Aufnahme erhalten und damit die Möglichkeit, sich zu integrieren

- Die Streichung aller Zwangsmassnahmen gegen Menschen ohne Aufenthaltsbewilligung

- Die Möglichkeit zum Besuch von Deutschkursen ab Tag 1 des Aufenthalts

- Mehr Ressourcen für die Betreuung für Asylsuchende mit N-Ausweis

- Mehr Ressourcen für gut ausgebildete SozialarbeiterInnen für den Sozialdienst für Asylsuchende und geflüchtete Menschen

- Mehr Angebote und finanzielle Mittel für die Arbeitsintegration und Ausbildung

- Die beschleunigte und unbürokratische Anerkennung ausländischer Diplome

- Gleichen Lohn für gleiche Arbeit auch für geflüchtete Menschen

- Das Ende rassistisch motivierter Ausweiskontrollen und Einlassverweigerungen

Wir rufen alle solidarischen Menschen und Organisationen auf, an der Demonstration teilzunehmen.

Broschüre zur Demo: http://www.solinetzluzern.ch/images/Broschure.pdf

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