Das ist die 25. Fuckparade seit 1997 (zwei Corona-Jahre nicht). Seither wenden wir uns gegen die Verdrängung von Clubs, von Subkultur und von Mieter:innen immer mehr in die Außenbezirke, weil sie sich ihre Miete nicht mehr leisten können – heute nennt man das „Gentrifizierung“.

Bald muss wegen Mieterhöhungen und gestiegenen Nebenkosten das Mensch Meier schließen. Andere Clubs geben solche Erhöhungen direkt an die Besucher:innen* weiter. Auch das Programm unterliegt mehr und mehr der kommerziellen Verwertbarkeit. Gestiegene Eintritts- und Getränkepreise verändern die Szene, denn auch die Gäste haben mit gestiegenen Nebenkosten und einem Mietanstieg zu kämpfen: 27% innerhalb von drei Monaten bei Neuvermietungen in Berlin!

Andere Clubs wie das ://about blank, Club OST und die Renate am Ostkreuz sind bedroht durch den Autobahnausbau – absurd in Zeiten der Klimakrise, denn mehr Straßen schaffen stets mehr Verkehr. Währenddessen legt die Berliner Regierung in Trump-Manier per Dekret sinnvolle Radverkehrsplanungen auf Eis.

Selbst wenn Dir Politik scheißegal ist, wie kann man da unpolitisch bleiben? Unsere Musik ist entstanden aus den Christopher Street Riots, aus dem Arbeiter:innenmillieu* in Detroit, aus der Hausbesetzungsszene in London, aus den Nischen und Freiräumen nach dem Mauerfall in Ost-Berlin, aus der Chance, ohne teure Instrumente elektronische Musik zu machen .

Das ist nicht unpolitisch. Die Fuckparade ist nicht unpolitisch. Wir haben darum 2001 vor dem Bundesverfassungsgericht und 2007 vor dem Bundesverwaltungsgericht erstritten, dass es heute Demos mit Musikwagen geben darf. Aber das ist kein Selbstzweck:

Wir wollen, dass subkulturelle Freiräume erhalten bleiben und neue geschaffen werden, ohne Repression. Wir wollen, dass sich alle einen Partybesuch leisten können. Wir wollen, dass sich alle* auf Parties sicher fühlen: Safe Spaces. Wir demonstrieren gegen die Gentrifizierung. – Und hey, das sind linke Werte! Wir sind klar links und antifaschistisch! Nazis, verpisst Euch!