Montag, 8 Januar
Film, Lesung, Musik: Juden in der DDR
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Einführung: Tom Franke liest Tagebuchaufzeichnungen und wird dabei auf der Violine von Mark Chaet begleitet
Antifaschismus war in der DDR Staatsdoktrin, Antisemitismus galt als ausgerottet. In der Vergangenheitsbewältigung unterschied man zwischen "Opfer des Faschismus" und "Kämpfer gegen den Faschismus“. Die wenigen Juden wurden "nur" als Opfer eingestuft. Das ambivalente Verhältnis zwischen den ostdeutschen Juden und dem Staat DDR zeigt die Dokumentation durch die persönlichen Erfahrungen jüdischer DDR-Bürger auf. Salomea Genin, die als junge Kommunistin mit vielen Illusionen in die DDR kam, hoffte auch durch die Arbeit in der jüdischen Gemeinde etwas ändern zu können. Auch für den Schriftsteller und Journalisten Walter Kaufmann war die DDR Wahlheimat. Er findet erst spät zu seinen jüdischen Wurzeln zurück. Werner Lappe aus Dresden kommt mit seinen Eltern aus dem englischen Exil in die DDR. Er fühlt sich als sogenannter „Drei-Tages-Jude“, der nur zu den großen jüdischen Feiertagen in die Synagoge geht. Aber die jüdische Tradition war ihm immer wichtig. Der Rocksänger Andre Herzberg spürte die Zerrissenheit der Mutter, wenn sie sich zwischen der kommunistischen Überzeugung und der jüdischen Religion entscheiden sollte. Für ihn wurde die jüdische Identität nach der friedlichen Revolution 1989 ein neuer Anker. „Schalom neues Deutschland - Juden in der DDR“ stellt die Biografien und die emotionalen Schilderungen der Protagonisten in den Vordergrund und zeigt, wie Juden in der DDR gelebt und gefühlt haben.
Datum & Zeit:
Kategorie:
- Film
- Musik/Konzert
Themen:
- Lesung
Preis:
- gegen Spende